05.10.24 - 06.10.24

Absinthiades

Absinth-Plakatte um 1900

Oscar Wilde, Van Gogh oder Baudelaire - sie alle waren der Grünen Fee verfallen. Absinth, der Kräuterschnaps mit stolzen 45 bis 85 Volumenprozent Alkohol, galt lange Zeit als Getränk der Künstler und Literaten. Und stand im Ruf Halluzinationen und Gewalttätigkeiten hervorzurufen.
Ein spektakulärer Mordfall 1905 in Belgien, bei dem ein betrunkener Arbeiter seine Familie auslöschte, führte in fast allen europäischen Länder zu einem Verbot des Trendgetränks, das ein knappes Jahrhundert dauerte.

Plakat: Absinthiades 2023

Ab den Neunziger wurden die Verbote in der EU immer weiter gelockert - zuletzt hob Frankreich 2011 das Verbot auf.
Absinth war da schon längst wieder zum Kultgetränk geworden und freute sich einer ähnlichen Beliebtheit wie zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Um diesem Kultgetränk die entsprechende Ehre zu erweisen, organisiert der Verein der Freunde des Museums von Pontarlier im französischen Jura jedes Jahr die so genannten Absinthiades - mit Ausstellungen, Verkostungen und Kabarettabenden.

Absinth im Glas

Zu dem zweitägigen Fest kommen Sammler aus aller Welt in die Stadt unweit der Schweizer Grenze: Zum Tauschen seltener Flaschen; zum Kaufen und Verkosten von Absinthprodukten oder um beim Brennen eines speziellen Absinthiades-Cuvées dabei zu sein.
Am Abend gibt es ein Kabarettprogramm, das Museum öffnet ganztägig gratis seine Tore und die umliegenden Restaurant beweisen mit ausgefallenen Kreationen, das der Wermutschnaps auch hervorragend in die Küche passt. Ein Absinthfest gibt es übrigens auch jenseits der Grenze im benachbarten Boveresse.

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Absinthiades

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